Wühler! Ein faszinierendes Myriapode mit einer Vorliebe für dunkle Verstecke und leckeres Aas

 Wühler! Ein faszinierendes Myriapode mit einer Vorliebe für dunkle Verstecke und leckeres Aas

Der Wühler (лат. Craspedosoma rawlinsii) gehört zu den vielbeinigen Tieren, genauer gesagt zu den Tausendfüßlern, die unter dem wissenschaftlichen Namen Myriapoda bekannt sind. Im Vergleich zu seinen Verwandten wie den Zentipeden, ist der Wühler eher unscheinbar, doch seine Lebensweise und Anatomie bergen viele interessante Aspekte.

Mit bis zu 150 Beinpaaren, die in charakteristischen Doppelringen angeordnet sind, kann er sich durch die Erde bewegen und sogar unter Baumrinde oder Steinen eindringen. Seine Farbe variiert von dunkelbraun bis grau und passt perfekt zu seiner Lebensweise im Dunkeln. Die

Augen des Wühlers sind reduziert, was darauf hindeutet, dass er sich weniger auf die visuelle Wahrnehmung, sondern eher auf seine Tastsinne und das Empfinden von Vibrationen in der Umgebung verlässt.

Lebensraum und Verbreitung: Der Wühler bevorzugt feuchte, humusreiche Böden und kann in Wäldern, Gärten und sogar Parks gefunden werden. Er ist in Europa weit verbreitet, wobei die Populationen in Mitteleuropa besonders zahlreich sind.

Nahrung und Jagdverhalten:

Als Allesfresser ernährt sich der Wühler von einer Vielzahl von Lebensmitteln, darunter totem Laub, Pilzen, Insektenlarven und sogar Aas. Seine Kiefer besitzen kräftige

Zähne, mit denen er seine Beute zermahlen kann. Interessanterweise sucht der Wühler nicht aktiv nach Nahrung, sondern wartet meist darauf, dass Beutetiere in seinen Bereich geraten. Er nutzt seine sensiblen Antennen, um Vibrationen in der Erde wahrzunehmen und so potentielle Mahlzeiten zu lokalisieren.

Fortpflanzung:

Die Fortpflanzung des Wühlers erfolgt durch die Paarung von Männchen und Weibchen. Die Weibchen legen ihre Eier in feuchte Erde ab, wo sie sich zu Larven entwickeln. Diese Larven sind noch klein und besitzen weniger Beinpaare als ausgewachsene Tiere. Im Laufe ihrer Entwicklung häuten sie sich mehrfach,

wodurch sie immer mehr Beine erhalten. Nach etwa einem Jahr erreichen sie die Geschlechtsreife.

Die Bedeutung des Wühlers im Ökosystem: Der Wühler spielt eine wichtige Rolle im Zersetzungsprozess im Boden. Durch seine Nahrungszufuhr trägt er dazu bei, dass organisches Material abgebaut wird und Nährstoffe wieder in den Kreislauf gelangen. Auch als Beutetier für andere Tiere wie Vögel und kleine Säugetiere

ist er von Bedeutung.

Besonderheiten:

  • Der Wühler kann sich mit beeindruckender Geschwindigkeit durch die Erde bewegen, da seine zahlreichen Beine ihm viel Kraft verleihen.
  • Wie viele Tausendfüßler kann auch der Wühler seine Körperteile abwerfen (Autotomie), um Fressfeinden zu entkommen.

Vergleich zum Zentipeden: Oft werden Tausendfüßler und Zentipeden verwechselt.

Merkmal Wühler Zentipede
Beine Viele, in Doppelringen Ein Paar pro Körpersegment
Körperform Rundlich Flach
Nahrung Allesfresser Fleischfresser
Giftigkeit Ungiftig Giftig (bei manchen Arten)

Fazit:

Der Wühler ist ein faszinierendes und nützliches Tier, das oft übersehen wird. Seine Anpassungsfähigkeit an die Lebensbedingungen im Boden macht ihn zu einem wahren Überlebenskünstler.